Gaulager 2018: 130 Seefahrer lüften Geheimnis um "Grubeztar"

Gaulager2018„Sind wir schon in diesem Schleswig-Holstein?“ war eine Frage, die die Mitarbeiter der verschiedenen Pfadfinderstämme des Gau Teck während der mehr als zehnstündigen Busfahrt nach Norddeutschland öfters zu Hören bekamen. Etwa 130 Pfadfindern und Pfadfinderinnen aus insgesamt neun Stämmen machten sich in der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August auf den Weg in das Städtchen Ratzeburg in der Nähe von Lübeck, um dort zehn Tage im Zeltlager zu verbringen, darunter 21 Dettinger. Nach der Ankunft am Spätnachmittag wurden die Zelte aufgeschlagen, sodass die Kapitäne Yannik und Uta die angekommenen Landratten am Abend in die Geschichte um die Legende von Grubetzar einweihen konnten. Die einst reiche und prachtvolle Seefahrer-Stadt war weit bekannt für ihren erquickenden Trank „Alok“, versank jedoch während eines tosenden Sturmes in den Fluten des Meeres. Lediglich eine verschollene Karte gibt Auskunft über den Ort von „Grubetzar“. In den nächsten Tagen galt es, durch das Erfüllen von verschiedenen Aufgaben und das Lesen von Sternzeichen, alle Kartenteile zu finden, um Grubetzar und das Rezept für „Alok“ wiederzufinden.

Um sich jedoch zunächst vor Ort zurecht zu finden, erkundeten alle Teilnehmer in Kleingruppen den Lagerplatz. Zudem lud das sonnige und extrem warme Wetter zum Baden im Ratzeburger See ein, dessen Ufer nur wenige Gehminuten vom Platz entfernt lag. Der Abend wurde durch gemeinsames Singen abgerundet, bevor am nächsten Tag verschiedene Tagesausflüge, wie etwa Kanufahren auf dem See oder Stadtbesuche in Lübeck oder Hamburg anstanden. Nach einigen Großgruppenspielen fand auch dieser erlebnisreiche Tag ein Ende. Am folgenden Samstagvormittag gab es verschiedene Workshops, in welchen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen verschiedene Dinge spielen, basteln oder lernen konnten – etwa das Benutzen von Karte und Kompass oder das Falten von verschiedenen Booten und Tieren aus Papier. Im weiteren Tagesverlauf spielten und badeten die Kinder und Mitarbeiter. Zudem lud „Die fette Forelle“, das Lagercafé, bei Kuchen und Getränken zum gemeinsamen Verweilen, aber auch zum Schreiben von Briefen, die durch die Lagerpost versandt wurden, ein. Den Abschluss des Tages bildete eine Andacht, da am folgenden Sonntag in Gruppen das Hajk (zweitägige Wanderung mit Übernachtung) in Angriff genommen wurde. Unsere Route führte weitgehend am Ratzeburger See entlang und bot mit einer Länge von etwa 20 Kilometern genügend Möglichkeiten, um sich in der prallen Hitze abzukühlen. Zwei der Mitarbeiter zogen getrennt los und liefen an einem Tag etwa 46 Kilometer bis an die Ostsee.

Nachdem die Gruppen teilweise ziemlich erschöpft von ihren Touren zurück kamen und jede einen besonderen Gegenstand, der unterwegs aufgetrieben werden musste, mitgebracht hatte, schlüpfte man zügig in die Schlafsäcke. Am nächsten Morgen stimmte plötzlich die Welt nicht mehr: Die Mitarbeiter verhielten sich plötzlich wie Sipplinge. So konnten die Spplinge einmal in die Rolle der Mitarbeiter schlüpfen und übernahmen Verantwortung für gemeinsame Beschäftigungen, indem sie Workshops oder Spiele leiteten, oder auch für die Zubereitung des Mittagessens zuständig waren. Am Abend konnte man beim „offenen Kochtopf“ eine große Auswahl an Essen probieren, da jeder Stamm ein anderes Gericht kochte. Anschließend konnte man bei verschiedenen Stationen gegeneinander in kleinen Spielen oder Wettkämpfen gegeneinander antreten und sich behaupten. Am Mittwoch stand das Geländespiel auf dem Programm. In Gruppen mussten verschiedene Stationen auf und um den Zeltplatz abgelaufen und Gegenstände getauscht werden. Auf der „Open Stage“ konnten abends diverse Sketche, Lieder und spontane Einlagen bewundert werden, die während des Lagers entstanden sind. Durch all jene Aktivitäten konnten die Kartenteile gefunden und zusammengesetzt werden, sodass am letzten Tag, der mit Programm gefüllt war, bei der Schatzsuche in Ratzeburg das „Alok“-Rezept geborgen werden konnte. Nach der erfolgreichen Suche verkündeten am Abend unsere beiden Kapitäne, dass es ihnen gelungen sei „Alok“ zu brauen und das Unheil vom Königreich und Grubetzar abzuwenden. So konnte am nächsten Morgen glücklich und zufrieden die Heimreise angetreten werden. Wir hatten zehn warme und erlebnisreiche Tage hinter uns und kamen als waschechte Seemänner und Seefrauen zurück.